Die Parodontologie beschäftigt sich mit dem Zahnhalteapparat (Parodontium), der die Zähne im Kieferknochen verankert und in Position hält. Zu dieser Struktur gehören die Alveole (das knöcherne Fach, in dem der Zahn sitzt), das Zahnfleisch, die Wurzelhaut (alle Fasern, die den Zahn im Zahnfach fixieren) und der Wurzelzement. Die Aufgabe von Parodontologen besteht in der Prävention, Diagnose und Therapie von Erkrankungen dieser Strukturen.
Wichtigste Erkrankungen des Zahnhalteapparates
Eine schlecht ausgeführte oder unzureichende tägliche Mundhygiene führt zu einer Besiedlung der Zähne mit Plaque. Dieser Biofilm enthält eine Vielzahl von Bakterien, die Kohlenhydrate (Zucker) in Säuren umwandeln. Die Säuren greifen sowohl die Zähne als auch den Zahnhalteapparat an. Darüber hinaus scheiden die Bakterien Enzyme sowie toxische Stoffe aus, die das Gewebe zersetzen. Entzündungsreaktionen des Zahnfleisches sind die Folge. Unbehandelt kann eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) zur Parodontitis, einer Entzündung des gesamten Parodontiums, führen.
Symptome der Gingivitis
Eine Gingivitis macht sich zunächst durch eine dauerhafte Rötung und das Anschwellen des Zahnfleisches bemerkbar. Eine Berührung kann zu zeitweiligem Bluten führen. Im weiteren Verlauf bildet sich rund um den Zahn eine Zahnfleischtasche, in der sich ebenfalls Plaque ansiedelt, die weitere Entzündungsreaktionen verursacht. Zahnfleischtaschen ab 2 mm Tiefe gelten als pathologischer Befund und weisen auf Parodontitis hin.
Symptome der Parodontitis
Bei der Parodontitis, häufig auch als Parodontose bezeichnet, beschränkt sich die Entzündung nicht auf das Zahnfleisch, sondern betrifft den gesamten Zahnhalteapparat einschließlich des Knochens. Während dieser den Zahn im gesunden Zustand bis auf einen minimalen Spalt fest umschließt und die Zahnwurzel komplett umfasst, zieht er sich bei vorliegender Erkrankung immer weiter zurück, sodass Teile der Wurzel zu sehen sind. Dadurch kommt es zu Zahnlockerungen und damit häufig einhergehende Zahnwanderungen.
Behandlung von Gingivitis und Parodontitis
Gegen eine Zahnfleischentzündung hilft meist schon eine regelmäßige gründlicher Mundhygiene. Putzen Sie Ihre Zähne täglich mindestens zweimal für jeweils drei Minuten, um die Beläge zu bekämpfen, und säubern Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide, Zahnhölzchen oder Interdentalbürstchen.
Die Behandlung einer Parodontitis gestaltet sich dagegen sehr umfangreich und oftmals langwierig. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die vollständige Beseitigung der bakteriellen Plaque, dem Auslöser der Erkrankung. Deshalb steht zu Beginn einer jeden Parodontitisbehandlung in unserer Praxis eine kleine Schulung, in der Sie die Grundlagen der Zahnpflege neu erlernen. Den Abschluss dieser Therapiephase bildet eine professionelle Zahnreinigung, die Ihnen ein frisches Mundgefühl verleiht und die Bakterienmenge in Ihrer Mundhöhle und an Ihren Zähnen verringert.
In einer zweiten Behandlungsphase säubern wir Ihre Zahnfleischtaschen. Um Ihnen diesen Vorgang möglichst angenehm zu machen, betäuben wir Ihren Mundraum lokal. Mithilfe modernster Gerätschaften reinigen wir die Taschen und die Zahnwurzeloberflächen. Je nach Fortschritt der Erkrankung ist es eventuell nötig, die Behandlung durch den Einsatz von Antibiotika zu ergänzen. Diese können direkt in die Zahnfleischtaschen eingebracht oder in Tablettenform eingenommen werden.
Meist klingt die Entzündung nach dieser Therapie vollständig ab. Tritt keine Heilung ein, kann ein kleiner chirurgischer Eingriff unter örtlicher Betäubung erforderlich sein, um Bakterien und Zahnsteinreste aus schwer zugänglichen Taschen und Wurzelgabelungen zu entfernen. Hierbei besteht zugleich die Möglichkeit, größere Knochenverluste teilweise zu reparieren.
Ein langfristiger Behandlungserfolg lässt sich nur durch Ihre Mitarbeit bei der täglichen Mundhygiene und eine regelmäßige Nachsorge in unserer Praxis gewährleisten. Die Häufigkeit der Nachsorgetermine hängt vom Schweregrad der Entzündung und Ihrem individuellen Erkrankungsrisiko ab.
Je früher eine Parodontitis behandelt wird, desto größer sind die Chancen, die davon betroffenen Zähne zu erhalten. Kommen Sie deshalb schon bei den ersten Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung in meine Praxis.
Dank eines zweijährigen Curriculums verfüge ich über umfassende Kenntnisse in diesem Teilgebiet der Zahnmedizin, sodass ich Ihnen eine optimale Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen anbieten kann. Rufen Sie uns an und lassen Sie sich ausführlich von uns beraten.